Liebe Leser!
Seit Anfang des Jahres gilt eine Registrierkasse auch für jene Betriebe als verpflichtend, die mehr als 15.000 Euro im Jahr umsetzen und dabei mehr als 7.500 Euro Barumsätze lukrieren. Bekanntlich gibt es auf Drängen der Wirtschaftskammer noch eine Verschnaufpause – zumindest bis Ende März.
Mit Steuerreform und dem Beschluss zum generellen Rauchverbot haben Gastronomie und Hotellerie letztes Jahr eine Breitseite an Belastungen abbekommen. Als dann auch noch das Gesetz zur Registrierkassenpflicht spruchreif wurde, war der Unmut innerhalb der Branche klarerweise groß. Wie unverhältnismäßig mir die ersten beiden Bürden erscheinen, habe ich an dieser Stelle bereits öfters erwähnt. Bei der Registrierkassenpflicht sehe ich die Dinge allerdings etwas differenzierter.
Meiner Meinung nach hat die Regierung eingangs die unglückliche Entscheidung getroffen, die Anschaffungskosten eines ernstzunehmenden(!) Kassensystems – laut Finanzminister beginnend mit 400 Euro – zu niedrig anzusetzen und somit eine derartige Investition zu bagatellisieren. Somit wirkt die beim jeweiligen Betriebsfinanzamt zu beantragende Unterstützung für die vorgeschriebenen Systeme (Anschaffung oder Umrüstung) in Höhe von 200 Euro (aber maximal 30 Euro pro Erfassungseinheit) eher mickrig.
Mit einer Recherche über die tatsächlichen Kosten sowie etwas mehr Fingerspitzengefühl bei der Präsentation des Gesetzes hätte man wohl so manche heftige Reaktion abfedern können. Zumal ein Kassensystem aus kaufmännischer Sicht auch Rationalisierungseffekte und Kontrollmechanismen bietet. So ist es für den Unternehmer sicherlich interessant, detaillierte Auswertungen über Verkäufe, Arbeitsleistung seiner Teams und Tischauslastungen zu haben. Überdies fällt die „Zettelwirtschaft“ weg und man hat sämtliche Rechnungen griffbereit. Wenn dann auch noch der Umsatz steigt, weil der Gast schneller – nämlich auf Knopfdruck – die Rechnung erhält, zufrieden das Haus verlässt und wiederkommt, dann passt doch alles, oder? Und der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass exakte Aufzeichnungen und Abrechnungen wenig Platz für „Vergesslichkeit“ und „Bonier-Faulheit“ des leider nicht immer loyalen Personals lassen.
Um Sie, werte Leser, weiterhin in Ihrem täglichen Tun zu unterstützen, gilt auch für 2016 ein informatives, fachlich fundiertes und vor allem attraktiv aufgemachtes Heft als unser erklärtes Ziel. So haben wir uns nach den für GASTRO sehr erfreulichen Umfrageergebnissen (GOBus, Welle 1/2015) im letzten Jahr nicht auf unseren Lorbeeren ausgeruht, sondern mit Jahreswechsel zum großen „Design“-Schlag ausgeholt und GASTRO einen neuen Look verpasst!
Ihr Karl Schilling Chefredakteur
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