Liebe Leser!
Wie Sie ja wissen, bin ich ein begeisterter Wiener – geboren und aufgewachsen in Floridsdorf, im 21. „Hieb“, über der Donau, in „Transdanubien“, wie man so schön sagt. Darum weiß ich, was mir auch immer wieder Freunde und Bekannte aus dem Ausland bestätigen, die selbst zu begeisterten (manchmal leider nur zeitlich begrenzten) Wienern wurden: Die Stadt hat viele Gesichter!
Eines davon ist jenes des kosmopolitischen Zentrums, das sich im Februar über 787.000 (+3,4%) Gästenächtigungen freuen durfte – eine neue Bestmarke! So kommen die ersten beiden Monate des Jahres 2017 auf 1.622.000 Nächtigungen und liegen damit um 5,1 Prozent über der Vergleichsperiode des Vorjahres.
Acht der zehn stärksten Herkunftsmärkte Wiens verzeichneten im Februar Zuwächse, wobei Russland und China mit über 40 Prozent Steigerung besonders auffallend waren. Frankreich (+29%) und Rumänien (+12%) schrieben ebenfalls ein zweistelliges Plus, Österreich (+1%), Deutschland (+3%), Großbritannien (+5%) und die USA (+6%) wuchsen einstellig. Italien (–15%) verfehlte den Wert des vorjährigen Februars klar, die Schweiz (–2%) allerdings nur knapp.
In den feinen Zügen der Weltstadt spiegelt sich auch die Wiener Kaffeehauskultur wider, die am 10. November 2011 in das Verzeichnis immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde und somit UNESCOKulturerbe ist.
Dieser Kaffeehauskultur huldigten schon Dichter und Künstler, die im Fin de Siècle die Kaffeehäuser zum Zentrum der Intellektuellen etablierten: die sogenannten Kaffeehausliteraten, darunter Peter Altenberg, Karl Kraus, Friedrich Torberg und Stefan Zweig. Dieser Kaffeehauskultur, die mich schon Zeit meines Lebens begleitet und zu einer genussvollen Passion heranwuchs, werde ich künftig meine berufliche Aufmerksamkeit schenken. Aus diesem Grund verabschiede ich mich von Ihnen, werte Leser, und bedanke mich für die erfolgreiche wie spannende Zeit.
Gemeinsam mit „Coffeenator“ Edmund Mayr werde ich im Wiener Kaffeemuseum in der Vogelsanggasse Gastronomen, Hoteliers, Kaffeesiedern, deren Stammgästen oder schlicht Kaffeekultur-Interessierten sowie Touristen eine Melange aus allem Wissenswerten rund um das „Schwarze Gold“ und seiner Verbindung mit Wien servieren. Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, dem helfen wir im integrierten Kaffee Kompetenz Zentrum mittels Profi-Schulungen gerne, seine Kaffee-Getränkekultur auf ein fachlich höheres Niveau zu schrauben.
Ich würde mich freuen, Sie an meiner neuen Wirkungsstätte bei einem der Vorträge, Seminare oder kulturellen Events begrüßen zu dürfen. Dem Fachmagazin GASTRO werde ich in einer regelmäßigen Kolumne, die sich mit der Kaffeebranche und all ihren Facetten befasst, als Gastautor erhalten bleiben.
Ihr Karl Schilling, Chefredakteur