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Die heimische Tourismusbranche ist mit neuen Rekorden in die Wintersaison gestartet. Gemäß den Ende Dezember veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria entsprechen die über 4,64 Millionen November- Nächtigungen (+2,2%) einem neuen Höchstwert. Gleiches gilt für die beeindruckenden 1,91 Millionen Gästeankünfte (+2,7%).
Der Dezember konnte den vielversprechenden Start leider nicht ausbauen: die Nächtigungen (–7,2% auf 9,79 Mio.) waren rückläufig. Dies ist auf einen Rückgang (–9,4% auf 7,49 Mio.) bei den ausländischen Gästen zurück – zuführen, während die Übernachtungen der Inländer um 0,8 Prozent auf 2,30 Mio. stiegen. Die Zahl der Ankünfte erhöhte sich um 3,4 Prozent auf 3,20 Mio. Kein Grund zur Sorge, denn: entscheidend für die Entwicklung der gesamten Wintersaison sind die Monate Jänner und Februar, auf die fast 50 Prozent der Winternächtigungen entfallen.
Generell gestaltete sich das Kalenderjahr 2016 sehr erfreulich: mit 41,45 Millionen Ankünften (+5,2%) und 140,85 Millionen Nächtigungen (+4,2%) verzeichnete der heimische Tourismus neue Bestwerte. „Mit dieser tollen Bilanz hat sich der Tourismus einmal mehr als verlässlicher Erfolgsgarant für die Gesamtwirtschaft – auch in fordernden Zeiten – bewiesen“, kommentiert die WKÖ-Spartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher die Zahlen. Das ist alles sehr erfreulich und richtig gut, darf aber nicht davon ablenken, dass es noch eine Menge zu tun gibt. Stichwort „Lohnnebenkosten“, deren Ausgestaltung bei ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer nach wie vor für Unmut sorgen: „Wenn der Arbeitgeber 1.958 Euro überweist, dem Mitarbeiter aber nur 1.199 Euro bleiben, dann weiß man, dass man in Österreich ist, wo sich Staat und Kammern aus Lohnerhöhungen finanzieren.“ Wer kassiert aber die Differenz zu den 1.958 Euro, die der Arbeitgeber überweist? „Staatliche und halbstaatliche Institutionen leben gut davon; wer arbeiten geht – weniger! Statt Stop zu schreien, macht die Gewerkschaft mit, bei einem Spiel, bei dem ihre Mitglieder Monat für Monat draufzahlen“, bekrittelt Reitterer. Zwar freue es sie, dass nun auch ÖGB-Präsident Foglar dafür plädiere, Wohnbauförderung, Familienlastenausgleichsfonds und Kommunalsteuern nicht mehr von Löhnen und Gehältern abzuziehen, ihr sei das aber zu wenig: „Niemand misst eine Regierung und ihre Vorfeld – organisationen an Forderungen, sondern an dem, was sie umsetzen.“
Wir haben jedenfalls im aktuellen GASTRO eine ganze Menge umgesetzt und geben Ihnen, werte Leser, umfassende Tipps für den Einkauf im Gastronomie-Großhandel, bieten touristischen Vorzeige-Projekten eine adäquate Bühne, positionieren Kaffee als das „ewige Trendgetränk“ – vorausgesetzt die Qualiät stimmt – und erklären, wie Frühstück & Brunch als wirtschaftliche Erfolgsfaktoren funktionieren.
Ihr Karl Schilling, Chefredakteur